Patrick Tosolini studierte „Druck- und Medientechnologie“ an der Hochschule der Medien. Knapp zehn Jahre später absolvierte er den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Data Science“ - ebenfalls an der Hochschule der Medien. Seine Erkenntnisse und Fähigkeiten aus beiden Studiengängen bringt er bei der Agentur netzwerk P als Product Owner ein - ab August 2022 als Digital Nomad.

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Aus welchen Gründen haben Sie sich für ein Studium neben dem Beruf entschieden?

Nach meinem Bachelorstudium habe ich viel Praxiserfahrung sammeln können. Ich arbeitete in einer Druckerei und hatte das Glück, freie Hand beim Aufbau des Digitaldruckbereichs zu bekommen. Ich habe mich dann dazu entschlossen, in eine Agentur zu wechseln, um auch die andere Seite der Werbebranche kennenzulernen. Dadurch habe ich gemerkt, wie sehr sie sich im Wandel befindet. Die Aussage „Daten sind das neue Gold“ ist mehr als eine Floskel. Ich wollte verstehen, welchen Einfluss Big Data und die Digitalisierung auf die Werbe- und Medienbranche haben und wie man dieses Wissen nutzen kann. Daher habe ich mich in den Master eingeschrieben.

 

Wie sieht Ihr derzeitiger Aufgabenbereich aus?

Als Product Owner für unsere Web-to-Publish-Software bin ich hauptsächlich verantwortlich für die Produktentwicklung. Ich kümmere mich dabei vorwiegend um die Entwicklung neuer Funktionen sowie die Schulung von Kolleg*innen. Am besten gefällt mir dabei, dass ich Elemente aus beiden Studiengängen einbringen und effektiv nutzen kann.

Worauf freuen Sie sich, wenn Sie morgens den PC hochfahren?

Ich freue mich, wenn mein Posteingang nicht allzu voll ist und ich den Tag entspannt starten kann. Wenn dann noch ein Cappuccino vor mir steht, kann’s losgehen. Ich habe gelernt wie wichtig es ist, seine Rituale zu haben und besonnen in den Tag zu starten – so kann ich am effektivsten sein.

Auf welche Frage hatten Sie in letzter Zeit keine Antwort und haben sie finden können?

In einer Nacht- und Nebelaktion musste ich im neuesten Release unserer Software einen Fehler finden, den ich partout nicht nachvollziehen konnte. Nach Stunden hat sich herausgestellt, dass ich in einer alten Version gearbeitet hatte. Das war ein Tag vor dem Sommerurlaub und hat gezeigt, dass ich wirklich urlaubsreif war…

Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach die akademische Weiterbildung in der sich wandelnden Arbeitswelt?

Ich bin fest davon überzeugt, dass Weiterbildung im Berufsleben elementar wichtig ist. Wir befinden uns in einer extrem schnelllebigen Zeit und werden nahezu täglich mit neuen technologischen Weiterentwicklungen konfrontiert. Ohne meine Weiterbildung könnte ich meinen heutigen Job nicht in dieser Form ausüben. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Da ist meist für alle etwas dabei.

Erzählen Sie uns eine Anekdote aus Ihrem Studium an der HdM Stuttgart?

Bei der Infoveranstaltung im Druck- und Medientechnologie-Studium sind mir die letzten Worte des Studiendekans im Gedächtnis geblieben: „Nach dem Studium können Sie alles machen.“ Er hat Recht behalten - man kann als Drucktechniker sehr wohl auch später als Data Scientist arbeiten. Das mag auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, ergibt aber durchaus Sinn. Bei der Drucktechnik geht es vor allem darum, Informationen zu publizieren. Die Art und Weise, wie Informationen ausgegeben wird hat sich zwar verändert, die Grundlagen aber nicht.

Was wird das nächstes Projekt für Sie sein?

Mein nächstes Projekt wird ein Leben als „Digital Nomad“ sein. Meinen Job als Product Owner kann ich von überall aus ausüben. Durch Corona ist dies bereits erprobt und ab August geht es dann los. Zuerst wird Europa bereist und dann sehe ich weiter. Eine zeitliche Frist habe ich mir nicht gesetzt. Ich bin sehr dankbar, dass mein Arbeitgeber mich dabei unterstützt und mit mir gemeinsam an diesem Experiment teilnimmt.

Last but not least, welche drei Begriffe fallen Ihnen zu Ihrer Zeit an der HdM ein?

• umsorgt
• gefordert
• vorbereitet

Möchten Sie unseren Lesenden noch etwas mitgeben?

Ich kann eine akademische Weiterbildung nur empfehlen. Natürlich ist es in dieser Zeit etwas schwieriger, seine Freizeit perfekt auszunutzen aber die Mühe lohnt sich. Man lernt nie aus!